008: Hallo, hast du zu Hause auch einen Hund? Oder stellst du dir manchmal vor, wie es wäre, einen kleinen Hund zu haben? Dann lausch mal dieser Geschichte. Ein paar Dinge sind tatsächlich so passiert, als unsere Hündin Banja bei uns eingezogen ist. Viel Spaß!

Lolli Geschichte Nummer 1

Lolli zieht ein

Siehst du die Kinder da vorne? Das Mädchen heißt Tara und ist 6 Jahre alt. Neben ihr steht ihr Bruder Anton. Er ist 4 Jahre alt.

Tara und Anton sind ganz aufgeregt. Heute soll ein Welpe zu ihrer Familie ziehen. Ein Welpe ist ein Baby-Hund.

„Mama, Papa, wann fahren wir endlich los?“, ruft Tara die Treppe hoch.

„Wir sind gleich fertig. Steigt schon mal ins Auto ein.“ Mama kommt die Treppe runter und schlüpft in ihre Jacke.

Endlich fahren sie los. Die Fahrt dauert ganz schön lange. Mama parkt das Auto vor einem großen Zaun.

„Hier wohnt die Hunde-Familie“, erklärt Papa. Plötzlich ertönt lautes Gebell hinter dem Zaun. Anton nimmt ängstlich Mamas Hand.

„Mama, ist der Hund gefährlich?“

„Nein“, lacht Mama. „Der passt aber gut auf sein Haus auf!“

Eine Frau öffnet das große Gartentor und schaut hinaus.

„Seid ihr Familie Holle?“, fragt sie freundlich.

Alle nicken und die Frau führt sie durch das Tor in den Garten. Im Garten tollen neun Welpen über den Rasen. Ein großer Hund kommt zu Tara gelaufen. Tara streichelt ihm über das Fell.

„Das ist Luna, die Mama. Sie liebt es, gestreichelt zu werden,“ erklärt die nette Frau, die Tanja heißt.

„Und die kleinen Racker dort sind ihre Babys. Geht ruhig hin und schaut sie euch an.“

Anton und Tara knien sich zu den Welpen ins Gras. Einige kommen sofort angelaufen und schnuppern an ihnen. Ein Welpe weicht erschrocken zurück.

„Der kleine dort ist sehr ängstlich. Der sollte bei jemanden wohnen, bei dem es ruhig ist“, erklärt Tanja den Kindern.

„Der Welpe mit dem weißen Ohr oder der mit dem schwarzen Schwanz wären gut für eine Familie mit Kindern geeignet.“ Tanja nimmt die beiden auf den Arm und setzt sie vor Tara und Anton ins Gras. Der Hund mit dem schwarzen Schwanz springt gleich wieder auf und rennt zu einem Ball. Der andere Welpe mit dem weißen Ohr bleibt sitzen. Er legt den Kopf schräg und guckt die Kinder neugierig an. Dann tapert er los und leckt an Taras Hand.

„Den möchte ich haben“, lacht Tara.

„Ja, der ist so süß“, bestätigt ihr Bruder Anton. „Und wir nennen ihn Lolli! Lollis sind auch süß. Außerdem glänzt sein Fell in der Sonne so bunt wie ein Lolli.“

„Das ist eine gute Idee“, bestätigt Tanja. „Lolli ist ein Rüde, also ein Junge. Da passt der Name perfekt. Er ist ein ganz lieber Hund.“

Papa und Mama besprechen mit Tanja alles, was sie über Lolli und seine Pflege wissen müssen. Tara und Anton kuscheln in der Zeit mit Lolli. Lolli weicht ihnen nicht mehr von der Seite.

Dann kommt Tanja und gibt ihnen eine Decke. „Die Decke riecht nach seiner Mama. Nehmt die mit nach Hause, dann hat Lolli kein Heimweh.“

Vorsichtig trägt Tara Lolli zum Auto. Lolli darf hinten zwischen Tara und Anton sitzen. Tanja reicht ihnen ein Stück getrocknetes Fleisch ins Auto. „Lasst Lolli während der Fahrt daran kauen, dann wird ihm nicht schlecht.“

Mama startet das Auto und sie fahren los. Lolli kaut begeistert auf dem Fleischstück herum. Irgendwann wird er müde und kuschelt sich auf Antons Schoß. Seine Äuglein fallen zu und er schläft ein.

„Mama, vermisst Lolli jetzt nicht seine Hunde-Mama?“, fragt Tara skeptisch.

„Vielleicht ein ganz bisschen. Wenn ihr euch aber ganz lieb um ihn kümmert, fühlt er sich bei uns schnell wohl. Weißt du, die Hunde-Mama kümmert sich nicht so lange wie eine Menschen-Mama um die Kinder. Tanja hat erzählt, dass Luna schon gar nicht mehr bei den Welpen schläft.“

Bald sind sie zu Hause angekommen. Ganz leise versucht Anton aus dem Auto auszusteigen. Lolli liegt immer noch auf seinem Arm und soll nicht aufwachen.

Doch Lolli öffnet die Augen und ist gleich ganz munter. Aufgeregt schaut er sich um.

„Lass ihn ruhig runter“, ermuntert Papa Anton. „Und Tara, du legst eine Spur aus Leckerlis zum Haus. Dann findet Lolli sein neues zu Hause gleich toll!“

Lolli schnuppert auf dem Boden. Dann riecht er das erste Leckerli und schlingt es schnell herunter. Er folgt der Spur Richtung Haus und geht ins Haus hinein. Tara hat im Haus auch etwas Hundefutter verteilt. Aufgeregt läuft Lolli in jedes Zimmer.

Mama legt die Hundedecke ins Wohnzimmer in eine Ecke. „Heute kann Lolli auf der Decke schlafen. Da schläft er bestimmt gut. Wollen wir uns Schlafmatten neben Lollis Decke legen? Dann braucht Lolli die ersten Nächte nicht alleine schlafen.“

„Ja!“, kreischen Tara und Anton vor Freude. Sie holen ihre Schlafmatten und ihre Schlafsäcke. Dann bauen sie sich einen Schlafplatz neben Lollis Decke. Neugierig schaut Lolli zu. Auf einmal dreht er sich aber aufgeregt im Kreis.

„Oh, ich glaube, Lolli muss Pippi.“ Mama nimmt Lolli auf den Arm und trägt ihn in den Garten. Lolli macht sofort Pippi. Dann gehen alle wieder ins Haus. Draußen wird es gerade dunkel. Papa hat für Lolli einen Wassernapf in die Küche gestellt. Lolli schlabbert Wasser aus dem Napf. Dann kuschelt sich Lolli auf seine Decke. Anton und Tara kriechen in ihre Schlafsäcke und bald sind ihnen allen die Augen zugefallen. Gute Nacht Lolli, Tara und Anton!