033: Was will ein Pony in Afrika? Und wie kommt es da eigentlich hin? Diese Fragen stellen sich heute die vier Freunde Freddie, Marie, Lucky und Benny. Und wie du dir wahrscheinlich denken kannst, schaffen die Vier es auch tatsächlich, nach Afrika zu kommen! Auf dem Beitragsbild siehst du auch schon, wie ;-).
Freddie und Lucky Band 8 – Auf nach Afrika
„Hey Lucky, alles klar bei dir?“ Benny steht am Weidezaun und schaut zu seinem Kumpel Lucky, dem Zauberpony, hinüber. Lucky hat noch gar nicht bemerkt, dass Benny aufgetaucht ist. Er steht mit dem Hinterteil zu Benny gedreht auf der Weide und starrt in die Ferne. Als er Bennys Stimme hört, dreht er sich erschrocken um.
„Oh, hallo Benny. Hast du mich erschreckt! Ich war in Gedanken gerade ganz woanders!“, wiehert Lucky.
„Wo warst du denn mit den Gedanken? Etwa wieder bei einem Sack Möhren?“, lacht Benny.
„Haha, sehr witzig! Ich denke auch an andere Sachen! Nee, im Ernst. Ich habe gerade an Afrika gedacht! Wie aufregend das wäre, dort zu sein und Löwen, Giraffen und Elefanten zu sehen!“, schwärmt Lucky.
„Afrika? Da war ich auch noch nicht. Freunde von mir waren neulich im Kruger-Nationalpark. Das ist ein geschütztes Gebiet in Südafrika, in dem viele wilde Tiere Afrikas leben“, erzählt Benny.
„Oh, da will ich hin!“ Lucky trippelt aufgeregt auf der Weide umher. „Los, lass uns Marie und Freddie suchen und fragen, ob sie mitwollen!“
„Jetzt?“, fragt Benny zweifelnd.
„Ja klar, jetzt! Oder hast du irgendetwas dringendes in den nächsten Tagen vor? Und wozu haben wir Freddie, das Zaubermotorrad! Freddie kann sich doch in jedes Fahrzeug verwandeln, also kann er uns bestimmt auch irgendwie nach Afrika bringen!“, ruft Lucky aufgeregt.
„Tja, ich weiß nicht. Aber warum eigentlich nicht. Komm, wir reiten rüber zu unserem Haus.“ Benny öffnet das Gatter und Lucky trabt von der Weide. Dann schwingt sich Benny auf das Pony und gemeinsam traben sie zu dem Haus, in dem Benny zusammen mit seiner Schwester Marie und seinen Eltern wohnt. Und natürlich dem Zaubermotorrad Freddie, das in der Garage steht. Schon einige Minuten später erreichen sie das Haus. Marie steht in der Einfahrt und poliert gerade den roten Lack von Freddie.
„Hallo ihr beiden, was verschafft uns die Ehre?“, begrüßt Freddie seinen besten Freund Lucky und Benny.
Lucky sprudelt sofort drauf los: „Freddie, du musst dich in irgendein Fahrzeug verwandeln, das uns jetzt gleich nach Afrika bringt! Zum Kruger-Nationalpark. Das ist in Südafrika.“
„Was ist denn passiert?“, fragt Marie alarmiert.
„Gar nichts“, winkt Benny ab. „Lucky möchte nur dringend Löwen in freier Wildbahn sehen.“
„Du willst freie Löwen sehen?“, fragt Freddie seinen besten Freund entsetzt. „Dir ist schon klar, dass Löwen Zebras fressen und Zebras Pferde sind, genau wie du, oder?“
„Jaja, aber ich bin doch viel schneller als jedes Zebra! Mich kriegt doch kein Löwe!“, lacht Lucky. Marie, Freddie und Benny schauen Lucky zweifelnd an. Doch dann nickt Marie. „Warum eigentlich nicht! Ich hätte auch Lust auf eine Safari! Und Lucky kann doch einfach mit in den Geländewagen, in den ich Freddie verwandle. Dann passiert ihm nichts.“
„Ich steige in keinen Geländewagen! Aber nach Afrika reisen wir trotzdem!“, bleibt Lucky stur.
„Aber Leute, Geländewagen hin oder her, ihr wollt doch nicht mit mir als Geländewagen bis Südafrika fahren. Das ist viel zu weit!“, erwidert das Zaubermotorrad.
„Da hast du Recht. Marie könnte dich wieder in einen Hubschrauber verzaubern. Da passt Lucky auch rein. Als wir den entlaufenen Wallach Romeo gesucht haben, bist du doch auch mit geflogen“, sagt Benny an Lucky gerichtet.
Lucky zögert. Eigentlich ist er ja nur in diesen blöden Hubschrauber gestiegen, weil ihm von den Möhren so schlecht war und er nicht so schnell laufen konnte. Aber das mag er jetzt natürlich nicht zugeben. Was nun? Nochmal will er nicht in so ein wackeliges Ding steigen.
„Ha, ich habe eine Idee!“, ruft Lucky plötzlich. „Ihr kennt doch bestimmt Frachtflugzeuge, die Flugzeuge, die zum Transport von Waren aller Art genommen werden. Die haben hinten keine Sitze, sondern einen großen Lagerraum für Container. Da passe ich doch locker rein und die Dinger fliegen auch schön ruhig und schnell.“
„Das ist eine gute Idee“, sagt Marie. „Und ein Frachtflugzeug bin ich auch noch nie geflogen, das wird ein Spaß! Wir sollten Freddie aber lieber beim Flughafen verzaubern, sonst blockiert er als Flugzeug hier noch die Straße.“
Alle stimmen Marie zu. Benny rennt noch schnell ins Haus und sagt ihren Eltern Bescheid, dass sie für ein paar Tage bei Freunden übernachten. Dann schwingt er sich wieder auf Lucky. Marie sitzt schon auf dem Zaubermotorrad. Zusammen reiten bzw. fahren sie zum nächsten Flughafen.
„Zauberdiwauba, zauberdifrachtflugzeug, Freddie wird zum Frachtflugzeug“, murmelt Marie mit ausgebreiteten Armen. Benny und Lucky haben extra viel Abstand zu Freddie eingenommen, damit sie nicht von dem Frachtflugzeug zerquetscht werden. Aber es knallt ganz laut und plötzlich ist Freddie nicht mehr da.
„Marie, das war der falsche Zauberspruch! Wo ist mein bester Freund geblieben?“, wiehert Lucky panisch. Auch Marie schaut sich verwirrt um. Da tönt es plötzlich von weitem von der Landebahn: „Achtung, Achtung, der Flug Freddie nach Südafrika ist zum Abflug bereit!“ Erstaunt starren Benny, Lucky und Marie auf die Landebahn, die hinter einem Zaun liegt. Dort steht Freddie als Frachtflugzeug und grinst seine Freunde an. Da bemerkt Marie, dass sie die Kleidung einer Pilotin trägt und einen Ausweis in der Hand hält.
„Los, kommt mit!“, sagt sie zu ihren Freunden. Zusammen rennen die Freunde durch das Flughafengebäude. Beim Ausgang auf die Landebahn steht ein Sicherheitsposten. Marie zeigt ihren Pilotinnenausweis vor, zeigt auf Lucky und Benny und sagt: „Die beiden gehören zu mir.“ Der Sicherheitsposten winkt die drei ohne mit der Wimper zu zucken durch. Dass Marie noch ein Kind ist und trotzdem Pilotin und dass sie ein Pony im Schlepptau hat, bemerkt der Sicherheitsposten nicht. Der Zauber wirkt wie immer.
Auf der Landebahn steigen die Freunde in das Frachtflugzeug. Marie und Benny klettern in das Cockpit, während es sich Lucky im Frachtraum bequem macht.
Marie checkt über Funk die Starterlaubnis und Sekunden später rollt Freddie los und gleitet dann sanft in die Luft.
„Wohin genau fliegen wir eigentlich?“, fragt Benny.
„Nach Johannesburg, eine Stadt in Südafrika. Von dort fahren wir mit dem Geländewagen zum Kruger-Nationlapark“, antwortet Marie.
Stunden später landen sie sicher in Südafrika.
Unbemerkt vom Flughafenpersonal verwandelt Marie Freddie vom Frachtflugzeug in einen großen Geländewagen mit Ladefläche.
„Los Lucky, spring auf die Ladefläche, dann düsen wir los“, ruft Marie.
„Ich, auf die Ladefläche? Auf gar keinen Fall. Ich bin doch sowieso schneller als ihr“, antwortet Lucky erbost und galoppiert schon Richtung Norden. Marie gibt Gas und folgt ihm, aber Lucky bleibt den ganzen langen Weg zum Kruger-Nationalpark dem Geländewagen immer eine Nasenlänge voraus. Du kennst ja Lucky, nie und nimmer würde er eingestehen, dass er mal eine Pause braucht oder langsamer als Freddie ist! Am Eingang vom Kruger-Nationalpark drückt Marie mehrmals auf die Hupe um Lucky zu signalisieren, dass er jetzt endlich mal anhalten soll.
„Was ist los?“, wiehert Lucky. Seid ihr etwa müde nur weil wir die Nacht durchgemacht haben?“, fragt er möglichst lässig. Aber in Wirklichkeit ist auch er etwas müde.
„Ja, das auch“, sagt Marie „aber ich dachte auch, dass du jetzt im Nationalpark vielleicht doch in den Geländewagen steigen solltest. Du weißt, hier gibt es Löwen!“
„Und du weißt, dass ich schneller bin als jeder Löwe“, erwidert Lucky störrisch und galoppiert schon in den Park. Seufzend folgt ihm Marie mit dem Wagen. Schon nach kurzer Zeit sehen sie viele Wildtiere. Eine Giraffe geht in der Entfernung vorbei und an einem Wasserloch entdecken sie Elefanten. Staunend schauen sie sich die wunderschönen, majestätischen Tiere an. Auch Lucky bleibt jetzt immer wieder stehen und blickt fasziniert den Wildtieren hinterher. Gerade als sie erstaunt einer Herde Antilopen hinterherschauen, die ihren Weg kreuzt, nimmt Benny aus dem Augenwinkel eine Bewegung im Gebüsch war. Ruckartig dreht er sich um und erstarrt.
„Lucky, ein Löwe“, schreit er erschrocken in Richtung seines Freundes.
Lucky dreht sich panisch um und an seinem Gesichtsausdruck erkennt man, dass ihm jetzt gar nicht mehr wohl zu Mute ist. Der Löwe ist auf der einen Seite von dem Geländewagen und Lucky auf der anderen Seite. Beide haben ungefähr den gleichen Abstand zu dem Auto.
„Macht die Tür auf“, kreischt Lucky und sprintet auf das Auto zu. Geistesgegenwärtig reißt Benny die Tür auf Luckys Seite auf und mit einem eleganten Satz hechtet Lucky in den Geländewagen und verharrt eingequetscht auf der Rücksitzbank. Schnell schließt Benny die Tür.
Der Löwe hat sich in der Zeit schon langsam auf der anderen Seite dem Geländewagen genähert. Er scheint etwas erstaunt, dass das braune Zebra, also Lucky, in der Blechkiste verschwunden ist.
„Ich dachte, du bist schneller als jeder Löwe“, schmunzelt Marie und startet den Wagen.
„Bin ich doch“, sagt Lucky. „Schließlich war ich zuerst im Geländewagen und nicht der Löwe.“
„Das stimmt allerdings“, lacht Benny. „Und jetzt bleibst du die restliche Safari über auch hier drin.“
Lucky grummelt vor sich hin, widerspricht Benny aber nicht. Als Löwenfutter will er dann doch nicht enden. Und so beobachtet er jetzt etwas verrenkt aus dem Auto die wunderschöne Natur Südafrikas.
Und trotz der kleinen Löwenattacke sind sich die vier Freunde zurück in Deutschland angekommen einig, dass dies der bisher schönste Ausflug war, den sie je unternommen haben!