030: Heute geht es ab in den Urlaub nach Dänemark! Aber fast wäre Lucky nicht mitgekommen. Zum Glück braucht der Esel Konrad aber die Hilfe von Lucky und so kommt auch Lucky in den Genuss von Urlaub! Viel Spaß bei der Geschichte!
Freddie und Lucky Band 5 – Stur wie ein Esel
„Was ist das denn für ein Gehupe? Das nervt ja tierisch!“ Stefan, Bennys und Maries Papa, schaut ärgerlich aus dem Fenster. Aber auf der Straße ist nichts zu sehen. Wieder hupt es. Es hört sich tatsächlich so an, als käme das Gehupe ganz aus der Nähe. Benny und Marie schauen sich grinsend an. Jetzt klingelt es auch noch an der Tür. Stefan stapft die Treppe hinab und öffnet die Haustür.
„Ah, hallo Ole. Marie und Benny sind gleich so weit. Sie packen noch kurz ihre Reiserucksäcke zu Ende, dann kann die Reise losgehen.“
„Ok. Ich dachte, die beiden wären schon in der Garage und würden auf mich warten, weil in eurer Garage die ganze Zeit gehupt wird“, antwortet Ole.
„Was, in unserer Garage? Das kann nicht sein! Wir sind alle im Haus!“ Verwundert geht Stefan zu der Tür, die direkt vom Hausflur in die Garage führt, und lukt in die Garage.
„Ne, da ist keiner. Du muss dich verhört haben. Irgendjemand in der Nachbarschaft macht hier die ganze Zeit so einen Lärm.“
Ole zuckt mit den Schultern und stürmt dann die Treppe hoch zu seinen Freunden.
„Seid ihr soweit? Ich will unbedingt dabei sein, wenn die Esel in den Transporter verladen werden.“
„Ja, wir sind startklar“, antwortet Marie und verschließt den letzten Clip an ihrem Rucksack. „Hast du dein Fahrrad dabei?“
„Klar“, erwidert Ole. „Steht draußen auf der Straße. Die Fahrräder nehmen wir doch mit nach Dänemark!“
„Gut, dann treffen wir uns auf der Straße. Wir holen noch kurz unsere Räder aus der Garage“, schlägt Benny vor, der gerade mit dem Rucksack auf dem Rücken in Maries Zimmer gekommen ist.
Marie, Benny und Ole fahren heute gemeinsam mit mehreren Kindern und Betreuern vom Stadtbauernhof auf eine Freizeit auf einem Bauernhof in Dänemark. Der Stadtbauernhof ist ein Treffpunkt für Kinder, auf dem viele verschiedene Bauernhoftiere wohnen und auf denen Kinder etwas über Bauernhoftiere und deren Pflege und Haltung lernen können. Und jetzt bietet dieser Bauernhof eine Reise für Kinder nach Dänemark auf einen Bauernhof an. Das Besondere ist, dass die vier Esel des Stadtbauernhofs auch mitgenommen werden. Dann können sie auch mit am Strand spazieren gehen und sonst auf einer riesigen Wiese grasen.
Ole ist inzwischen nach draußen gegangen und Marie und Benny stürmen Richtung Garagentür. Im Vorbeigehen drücken sie ihrem Papa noch einen Kuss auf die Wange und rufen: „Bis in zwei Wochen!“
Stefan schaut ihnen erstaunt hinterher und lässt sie dann ziehen. Marie und Benny sind jetzt bei Freddie, dem Zaubermotorrad, in der Garage angekommen.
„Mensch Freddie, was machst du denn für einen Lärm? Papa hat sich schon gewundert, wo das Gehupe herkommt!“, sagt Marie zu dem Zaubermotorrad.
„Ich wollte halt nicht, dass ihr mich vergesst! Ich möchte auch mal nach Dänemark, auch wenn ich da als Fahrrad rumgurken muss“, erklärt Freddie.
„Wir vergessen dich doch nicht! Du gehörst doch dazu! Schade nur, dass wir keinen Weg gefunden haben, Lucky mitzunehmen! Aber in die beiden Hänger passen ja nur je zwei Esel, da ist für Lucky kein Platz mehr. Aber wer weiß, vielleicht rennt er uns ja hinterher“, lacht Marie. Dann wird sie ganz still, breitet die Arme aus und ruft: „Zauberdiwauba Zauberdilarad, Freddie wird zum Fahrrad!“ Es knallt einmal laut und aus dem roten Rennmotorrad wird ein sportliches, rotes Fahrrad.
„Naja, so schlecht fühle ich mich gar nicht als Fahrrad“, zwinkert Freddie. „Ich glaube, so leicht war ich noch nie!“
Marie schwingt sich lachend auf Freddie und auch Benny sitzt schon auf seinem Fahrrad. Sie fahren zu Ole und gemeinsam radeln sie zum Stadtbauernhof. Marie und Benny machen sich keine Gedanken darum, ob ihr Vater sein Motorrad vermissen wird. Sie wissen nicht wie, aber irgendwie zaubert es Freddie immer so hin, dass keiner merkt, dass das Motorrad aus der Garage verschwunden ist.
Kurze Zeit später kommen sie auf dem Stadtbauernhof an. Es sind schon fast alle Kinder da und auf dem Hof stehen zwei Geländewagen mit je einem Pferdeanhänger bereit, in die die Esel gleich verladen werden sollen. Außerdem gibt es noch einen Kleinbus für die Kinder und einen Hänger an dem Kleinbus, in den die Fahrräder verladen werden.
„Alles klar, dann bringen wir mal die Esel in die Hänger. Eure Räder verlädt der Busfahrer in den Fahrradanhänger“, ruft Sandra, die Betreuerin, die mit den Kindern nach Dänemark fährt. Marie hat das rote Fahrrad, Freddie, ganz nach hinten gestellt, damit es als letztes in den Fahrradanhänger kommt. Wer weiß, wofür sie Freddie noch brauchen…
Rina und Phillip führen die Esel Franny und Ottmar in den ersten Pferdeanhänger. Brav trotten die Tiere in den Hänger und fangen gleich an, das schmackhafte Heu zu fressen, das für sie bereit gelegt wurde.
Benny und Ole führen nun die anderen Esel Ludmilla und Konrad zu dem zweiten Pferdeanhänger. Aber kurz vor dem Hänger drückt Konrad alle vier Hufe in die Erde und weigert sich, weiterzugehen. Ludmilla steht inzwischen fröhlich Heu kauend im Anhänger, aber Konrad geht keinen Schritt vorwärts. Aufgeregt ruft der Esel „I-ahh“, bewegt sich aber keinen Schritt weiter.
Jetzt probiert Sandra, Konrad mit Möhren und Äpfeln in den Hänger zu locken, aber es ist nichts zu machen. Der Esel bleibt stur und bewegt sich nicht weiter.
„Konrad ist noch nie Hänger gefahren“, erklärt Sandra. „Aber wir dachten, wenn die anderen Esel entspannt in den Hänger steigen, geht er einfach mit. Aber er hat wohl Angst. Dann ist es besser, wir lassen ihn hier.“
„Oh, dann ist er aber zwei Wochen ohne seine Esel-Freunde und kommt auch nicht auf die riesige Weide und an den Strand! Das wäre aber schade für ihn!“, ruft Ole.
„Ja, aber was sollen wir machen?“, rätselt Sandra.
„Hm, ich habe da eine Idee“, überlegt Benny. „Ich habe ein ganz liebes Pony, mit dem würde Konrad bestimmt im Hänger mitfahren.“
„Wir haben aber keinen Platz mehr für ein Pony“, erklärt Sandra.
„Wir finden bestimmt jemanden auf dem Pferdehof auf der Rabenhöhe, der das Pony und Konrad nach Dänemark fährt! Lasst uns eine halbe Stunde Zeit, dann sind wir wieder da“, verspricht Marie und zwinkert ihrem Bruder Benny zu. Der versteht sofort und schnappt sich sein Fahrrad und das rote Fahrrad von Marie, die der Busfahrer gerade verladen wollte.
Bevor Sandra antworten kann, radeln Benny und Marie auch schon vom Hof und um die nächste Ecke. Dort bleiben sie stehen und Marie sagt: „Freddie, ich verzaubere dich jetzt in einen ganz komfortablen Pferdetransporter und dann holen wir Lucky ab. Der schafft es bestimmt, den Esel zu überreden, mitzukommen.“
„Och, ich habe mich gerade daran gewöhnt, ein Fahrrad zu sein. Aber na gut. Leg mal los“, antwortet Freddie.
„Zauberdiwauba Zauberditransporter, Freddie wird zum Pferdetransporter“, flüstert Marie und schon steht ein edler, roter Pferdetransporter vor ihnen. Benny packt sein Fahrrad auf die Ladefläche und schwingt sich dann auf den Beifahrersitz. Marie sitzt schon am Steuer. Gemeinsam fahren sie schnell zur Rabenhöhe. Auf dem Parkplatz des Pferdehofs parken sie den Wagen. Lucky, das Zauberpony, steht am Zaun und beäugt skeptisch den Pferdetransporter.
„Was habt ihr mit dem Ding vor?“, fragt er zur Begrüßung vorwurfsvoll seine Freunde.
„Konrad, der Esel, will nicht in den Pferdeanhänger steigen. Und da dachten wir, da du so ein liebes Pony bist, kannst du ihn vielleicht überreden, mit dir in Freddie einzusteigen. Und dann kannst du auch mit nach Dänemark kommen, das ist doch toll!“
„Also, das ist ja wohl unglaublich“, wiehert Lucky erbost. „Erstens bin ich nicht lieb! Nie im Leben! Und zweitens steige ich doch nicht in so einen stinkenden Pferdetransporter, erst Recht nicht, wenn er Freddie heißt! Meine Beine können mich immer noch ganz gut selber tragen!“
„Och bitte, Lucky! Wir wissen doch, dass du das schnellste, frechste und mutigste Pony der Welt bist!“, schmeichelt Benny. „Bitte tu es für Konrad! Der muss sonst zwei Wochen alleine auf dem Stadtbauernhof stehen, ohne Freunde! Bitte!“
„Na gut“, lässt sich Lucky erweichen. „Aber bis zum Stadtbauernhof laufe ich alleine!“ Gesagt getan. Schon ist er über den Zaun gesprungen und galoppiert los. Marie und Benny springen in den Transporter und rasen Lucky, der ihnen zeigt, wie schnell er rennen kann, hinterher. Kurz vor dem Stadtbauernhof wartet er auf seine Freunde.
„Na, seid ihr auch schon da?“, fragt er gelangweilt.
Marie, Benny und Freddie lachen. „Und jetzt steig schon ein“, grinst Benny und öffnet die Rampe an dem Transporter. Mit stolz erhobenem Haupt stolziert Lucky in den Hänger. Marie fährt mit dem Transporter nun auf den Stadtbauernhof. Es scheint sich wie immer keiner zu wundern, dass Marie, ein Kind, am Steuer sitzt. Fredd ie hat wieder mal einen Zauber versprüht, der alle vergessen lässt, dass es Marie ist, die am Steuer sitzt.
Nachdem die Rampe des roten Pferdetransporters heruntergefahren ist, kommt Lucky heraus. Er geht schnurstracks zu dem Esel Konrad und flüstert ihm etwas in Ohr. Der fängt sofort an zu lachen, wobei das nur Benny und Marie hören können. Alle anderen hören nur ein fröhliches I-ahhh. Dann trotten Lucky und Konrad gemeinsam in den roten Pferdetransporter.
Erstaunt schauen alle den beiden hinterher.
„Du hast aber wirklich ein liebes Pony“, sagt Sandra.
„ICH BIN NICHT LIEB!“, wiehert es erbost aus dem Transporter. Aber das können ein Glück auch nur wieder Marie und Benny hören.
Jetzt kann die Reise aber endlich beginnen! Und es wird eine wunderschöne Zeit am Strand und auf den Wiesen, besonders auch für Konrad, der in Lucky einen neuen Freund gefunden hat! Und was hat Lucky zu Konrad gesagt, damit er in den Pferdetransporter steigt? Ich weiß es nicht, aber hast du eine Idee?