020: Was macht man eigentlich, wenn die Geburtstagstorte vom Geburtstagstisch verschwindet? Natürlich den Dieb ermitteln! Das denkt sich zumindest Mirko und begibt sich auch gleich im Spieleparadies auf die Suche nach der verschwundenen Torte seines Freundes. Ob er sie wohl findet?
Mirko – Torte, Party und Konfetti
So, 12 Uhr. Langsam kann Papa aber mal in die Puschen kommen. Heute steigt doch Jonas große Geburtstagsparty im Spieleparadies! Beide Zeiger auf dem Wecker zeigen nach oben Richtung Himmel. Das bedeutet 12 Uhr. Hat mir Opa erklärt. Und die Party steigt um 12.30 Uhr. Das stand auf der megacoolen Einladungsparty mit Fußballmotiv, die Jonas für mich gemalt hat. Ich bin mir zwar nicht sicher, ob es wirklich ovale Fußbälle gibt, aber das ist ja auch egal.
Jedenfalls geht es 12.30 Uhr los. Papa meint, wenn der lange Zeiger bis nach unten gewandert ist, startet die Party. Und das würde nicht mehr lange dauern. Von wegen! Dieser lange, neongelbe Zeiger (der übrigens ganz hell leuchtet wenn man den Wecker mit unter die Bettdecke nimmt) bewegt sich fast gar nicht. Ob der Wecker wohl kaputt ist? Ich schnappe mir das Ding und betrachte ihn etwas genauer. Auf der Rückseite vom Wecker sind ein paar kleine schwarze Rädchen. Vorsichtig drehe ich an einem Rädchen. Na bitte, habe ich es mir doch gedacht! Der lange Zeiger hat wohl geklemmt. Jedenfalls ist er jetzt ein ganzes Stück weiter gerückt. Ich gratuliere mir im Stillen. Für Technik habe ich ein Händchen. Sagt Papa zumindest. Der erschreckt sich auch heftig, als er ins Schlafzimmer kommt und auf den Wecker schaut.
„Schon so spät? Mirko, wir müssen los! Zieh dir die Schuhe an und schnapp dir das Geschenk und dann ab ins Auto“, gibt Papa mir hektisch Anweisungen.
Endlich! Ich dachte schon, wir kommen nie los. 10 Sekunden später sitze ich fertig angezogen im Auto. Und warte. Papa ist manchmal aber auch wirklich eine Schnecke. Da kommt er endlich angerannt. Sein Hemd ist falsch geknöpft und im Gesicht klebt ihm noch etwas Zahnpasta. Die Haare sind auch noch nass. Ich sage lieber nichts. Sonst kommen wir nie los!
15 Minuten später rennen wir durch die Eingangstür vom Spieleparadies. Papa ruft dem jungen Herrn am Eingang noch kurz ein „Wir gehören zur Party von Jonas“ zu und schon stehen wir in der großen Halle. An den Tischen sitzen Erwachsene, die auf ihre völlig verschwitzten Kinder warten. Im Spieleparadies gibt es nämlich riesige Klettergerüste und Hüpfburgen und wenn nicht zufällig die Getränke bei den Eltern stehen würden, würden die ihre Kinder bestimmt nie wieder sehen!
Und einer dieser Tische ist als Geburtstagstisch gedeckt. So mit Luftschlangen und Luftballons und so. Mitten auf dem Tisch steht eine riesige Torte. Die sieht aus wie ein Fußballplatz. Ganz grün und mit Mittellinie und so. Und auf der Torte stehen kleine Fußballer aus Zuckerguss. Die Torte wird bewacht von Jonas, seinen Eltern und seiner Oma.
„Es tut mir leid, wir sind zu spät“, ruft Papa ihnen schon von Weitem zu. „Sind die anderen Kinder schon alle klettern?“
„Nein, ihr seid die Ersten! Es ist doch erst kurz vor halb eins!“, antwortet Andrea, Jonas Mama, verwundert. Jonas Oma mustert in der Zeit Papas Hemd und unterdrückt ein Grinsen.
Papa schaut erstaunt auf die Uhr an der Wand. Er sieht nun doch ein wenig komisch aus. Die weiße Zahnpasta leuchtet jetzt besonders weiß auf seinem roten, abgehetzten Gesicht. Erschöpft lässt er sich auf einen Stuhl plumpsen.
Kurz darauf trudeln die anderen Kinder ein. Endlich kann die Party starten!
Dachte ich jedenfalls. Aber Jonas will erst alle Geschenke auspacken. Aber nicht so mit Karacho Papier abreißen, einmal laut >TOLL< rufen und nächstes Geschenk auspacken. Nein, Jonas reißt bei jedem Geschenk ordentlich den Klebefilm auf und faltet das Geschenkpapier dann akkurat zusammen. Dann betrachtet er jedes Geschenk ausgiebig und bedankt sich. Mein Geschenk ist ganz unten im Stapel. Klar, wir waren ja auch die ersten auf der Party. Ich nehme Jonas mein Geschenk aus der Hand und sage: „Brauchst du nicht auspacken. Das ist ein Lego-Polizeiauto.“ Dann schnappe ich mir seine Hand und ziehe ihn zu der Hüpfburg. Jonas Oma ruft uns noch hinterher: „Tschüss und viel Spaß! Ich gehe jetzt!“
Und jetzt geht es endlich richtig los! Jonas, Clara und ich sind das Polizeiteam >Klettergerüst< und wir jagen Nina, Ole und Maxi, echte Schwerverbrecher, die den kostbaren Goldschatz aus dem Bällebad geklaut haben. Ich habe gerade Nina im Polizeigriff gefangen und bugsiere sie Richtung Gefängnis, als Jonas Mama und Papa kommen und rufen: „Jetzt gibt es Kuchen und Getränke! Bitte alle zum Geburtstagstisch kommen.“
Och nö. Wir haben doch gerade erst angefangen. So kommt es mir jedenfalls vor. Unsere Eltern sind schon längst wieder nach Hause gefahren und wir Kinder sehen schon ganz schön verschwitzt aus. Mein Mund fühlt sich auch ganz trocken an. Naja, dann macht Polizist Mirko halt eine kurze Pause und stärkt sich mit Saft und Kuchen!
Wir stürmen zum Geburtstagstisch und wollen uns gerade auf die Stühle werfen, als Jonas Mutter entsetzt ruft: „Wo ist der Kuchen? Der stand doch vorhin noch auf dem Tisch!“ Ich erstarre. Tatsächlich, dort, wo vorher der Kuchen stand, ist jetzt ein leerer Fleck auf der Tischdecke, umringt von Luftschlangen und Konfetti. Ob es sich hier um einen Diebstahl handelt?
Auch Jonas Vater schaut verwundert. „Ich weiß es nicht, ich habe mich vorne an der Tür noch mit Mirkos Vater unterhalten und nicht auf den Tisch geachtet“, sagt er.
„Und ich habe nach den Kindern auf dem Klettergerüst geschaut“, antwortet Jonas Mama. „Aber wer klaut denn bitte einen Kuchen im Spieleparadies?“
Das frage ich mich auch! „Kommt wir finden den Dieb!“, rufe ich meinen Freunden zu. Schließlich sind wir das Polizeiteam >Klettergerüst<! Wir springen auf und rennen durch die Halle. Wo könnte der Kuchen nur sein? Wir schauen auf jeden Stuhl und in die hintersten Ecken. Ich gucke sogar in jeden einzelnen Trethubschrauber, der oben an der Decke des Spieleparadieses an einer Schiene lang fährt. Nichts! Aber hier oben von der Plattform, von der man in die Hubschrauber einsteigt, habe ich einen wunderbaren Blick über das Spieleparadies. Sogar bis in die Küche des Spieleparadieses. Und was sehen meine geschulten Polizisten-Augen? Der Koch in der Küche öffnet gerade die Kühlschranktür und mein Blick fällt auf etwas Grünes und Großes im Kühlschrank. Könnte das etwa…
Ich stürme die Treppe runter, durch die Halle und an die Essenstheke und schreie aus vollem Hals Richtung Küche: „Sie Dieb! Ich habe sie erwischt! Geben Sie sofort den Kuchen her!“
Der Koch hebt erschrocken seinen Kopf und fragt: „Wollt ihr jetzt Kuchen essen? Dann bringe ich ihn zum Tisch.“ Pah, jetzt tut der auch noch so unschuldig! Ich will ihn gerade anbrüllen, dass ich ihn gleich gefangen nehme, als Jonas Mama hinter mir auftaucht, die mein Gebrüll verfolgt hat.
„Entschuldigen Sie, steht bei Ihnen etwa ein grüner Fußballkuchen?“, fragt sie den Koch.
„Ja, den hat vorhin eine ältere Dame hier abgegeben und darum gebeten, ihn kalt zu stellen, damit der Zuckerguss bei der Hitze hier nicht zerläuft“, antwortet der Koch.
„Jaja, die Oma.“ Jonas Mama schüttelt den Kopf. „Da hat sie wohl vergessen uns Bescheid zu sagen, wo der Kuchen ist, bevor sie gegangen ist. So langsam wird sie schusselig.“ Der Koch reicht uns den Kuchen rüber und das Kuchenessen kann endlich beginnen. Ich bin richtig stolz auf mich, dass ich den Fall gelöst habe! Und weil ich so gute Polizeiarbeit geleistet habe, darf ich auch das größte Stück Kuchen haben. Lecker!