Kinder-Podcast 039: Fritzi, das Bommeltier Band 9 – Glück muss man haben

039: Das Jahr 2019 soll ohne Party starten? Das kommt für Fritzi, das freche Bommeltier, gar nicht in Frage! Aber mit wem soll er eine Party organisieren, wenn alle Tiere im Stall schlafen und keine Lust auf Feiern haben? Doch wie der Zufall es so will, schauen ihm ein paar neugierige Augenpaare bei seinen Überlegungen zu…

Das wunderschöne Beitragsbild mit Fritzi und dem Hufeisen als Glücksbringer wurde von Elin, 6 Jahre, gemalt und auch selber abfotografiert! Vielen, vielen Dank für das Bild und deine Glückwünsche für das neue Jahr! Ich wünsche dir und allen Kindern hier ebenfalls ein glückliches und spannendes Jahr 2019!

Fritzi, das Bommeltier Band 9

Glück muss man haben

Drei Tage Regen. Regen, Regen und nochmals Regen. Fritzi, das freche Bommeltier, seufzt. Na toll, das wird ja ein schöner Start ins neue Jahr. Die komplette Hoffläche steht unter Wasser und die Tiere im Stall haben schon gesagt, dass sie bei diesem Wetter keine Lust haben, den Stall zu verlassen. Und wach bleiben bis Mitternacht um gemeinsam ins neue Jahr reinzufeiern? Viel zu anstrengend! Findet zumindest Marina, die Sau. Und die Kühe und Hühner haben nickend zugestimmt.
Die Bauersfamilie ist heute auch gleich nach dem Melken ins Nachbardorf gefahren, um dort mit Freunden gemeinsam Silvester zu feiern. Also kann er mit denen dieses Jahr nicht mitfeiern. Die Silvesterparty im letzten Jahr war so lustig! Wie ein Stern ist er mit der Silvesterrakete in den Himmel geflogen. Nur Kater Mauzi und der Hofhund Bello fanden das nicht so lustig. Sie hatten Fritzi vor dem Absturz bewahrt und dafür ist er ihnen natürlich dankbar. Trotzdem, das ist noch lange kein Grund, dieses Jahr auf eine Silvesterparty zu verzichten.
Niedergeschlagen rollt Fritzi durch die Stallgasse. Um ihn herum dösen die Kühe und Schweine in der frühen Dunkelheit der Winternacht. Es ist absolut nichts los im Stall und das am Silvesterabend.
Doch plötzlich nimmt Fritzi eine Bewegung aus dem Augenwinkel wahr. Da hinten rechts hinter dem Strohballen hat sich doch etwas bewegt! Langsam und ganz leise rollt er auf den Strohballen zu. Da war es wieder! Es sah aus, als schaue eine winzige Nase um die Ecke. Fritzi rollt noch näher. Da wieder! Diesmal schaut die kleine Nase auf der linken Seite des Strohballens hervor. Und jetzt wieder rechts. Und wieder links. Hä? Fritzi ist nun doch etwas verwirrt. Welches Tier kann so schnell von links nach rechts huschen? Er rollt noch ein Stück näher. Jetzt schauen links und rechts gleichzeitig zwei kleine Nasenspitzen hinter dem Strohballen hervor. Das ist jetzt aber wirklich komisch! Ein Tier mit zwei Nasen? Gibt es so ein Tier überhaupt? Das freche Bommeltier ist stehen geblieben.
„Hm, ob ein Zweinasentier gefährlich ist?“, überlegt es gerade, als sich erst links und dann rechts hinter der Nasenspitze noch je ein Augenpaar hervorschiebt. Kleine, runde Kulleraugen auf grauem Fell. Und dann folgen den Augen zwei süße, kleine, runde Ohren und ein klitzekleiner Körper mit einem langen, grauen Schwanz. Mäusekinder! Ein Mäuschen sitzt links vom Strohballen und das andere rechts davon.
Fritzi fängt an zu lachen. „Habt ihr mir aber einen Schrecken eingejagt! Warum schleicht ihr euch so an?“, fragt er die kleinen Mäuse.
„Du bist doch Fritzi, oder? Der Freund von Kater Mauzi“, fragt das linke Mausekind skeptisch.
Das freche Bommeltier nickt verwundert darüber, dass die kleine Maus seinen Namen kennt, er es aber noch nie hier im Stall gesehen hat.
„Mama hat gesagt, wir sollen uns von dir fern halten. Katzen fressen Mäuse und Mama wusste nicht, ob du vielleicht auch Mäuse frisst wenn du mit einem Kater befreundet bist“, spricht das Mäuschen weiter. Beide Mäusekinder sind noch im Schutz des Strohballens und halten Abstand zu Fritzi.
„Ach so, deshalb habe ich euch noch nie gesehen! Keine Sorge, ich fresse keine Mäuse! Ich habe ja gar keine Zähne.“ Fritzi macht seinen Mund ganz weit auf und die Mäusekinder staunen über seinen zahnlosen Mund. Da haben sie ja größere Zähne als er!
„Und falls Kater Mauzi kommt, sage ich ihm, dass ihr meine Freunde seid. Meine Freunde sind auch seine Freunde, dann tut er euch nichts. Versprochen“, versichert Fritzi.
Die beiden Mäusekinder schauen sich an und nicken dann.
„Okay, wir glauben dir“, sagt das linke Mäuschen. „Ich bin Mimi und das ist Lennart.“ Dann pfeift Mimi und es kommen plötzlich noch 12 weitere Mäusekinder hinter dem Strohballen hervorgeflitzt. Fritzi kriegt vor Staunen seinen Mund nicht mehr zu.
„Das sind unsere Geschwister“, erklärt Mimi.
„Ok, äh, so viele?“, staunt das Bommeltier. „Und warum seit ihr noch nicht im Bett? Ihr seid doch noch Kinder?“
„Jetzt fang du nicht auch noch damit an!“, ruft Lennart empört. „Auch Kinder dürfen Silvester feiern! Obwohl Mama und Papa meinen, dass wir noch zu klein dafür sind. Die denken, wir liegen in unserer Mausehöhle und schlafen. Aber wir haben uns raus geschlichen, um Silvester zu feiern. Allerdings scheint hier ja gar keine Party zu starten. Schade.“ Lennart schaut sich in dem stillen, dunklen Stall um.
„Oh, ihr wollt auch eine Party feiern? Das ist spitze! Los, dann organisieren wir gemeinsam ein Fest!“ Fritzi klatscht begeistert in die Hände. Die 14 Mäusekinder und das freche Bommeltier setzen sich in einen Kreis und beginnen, Pläne zu schmieden. Für Musik ist gesorgt. Der Bauer hat ein altes Radio im Stall stehen, dass er beim Melken manchmal einschaltet. Und Fritzi weiß, wie man das anmacht und nach einem passenden Sender sucht. Fehlt also nur noch eine Tanzfläche, etwas Deko und eine Kleinigkeit zum Essen.
„Was haltet ihr davon, wenn wir hier hinten im Stall die Strohballen in einen Kreis stellen? Dann können wir in der Mitte tanzen und uns auf die Strohballen setzen und dort das Essen drauf stellen?“, schlägt Mimi vor.
„So machen wir das! Ich wecke Bello, den Hofhund. Der kann uns helfen, die Strohballen zu verschieben!“ Und schon flitzt Fritzi in die Stallkammer, in der sich Bello auf einer dicken Decke zusammengerollt hat und schläft. Das freche Bommeltier hüpft auf seinen Kopf und kitzelt ihn am Ohr. Verschlafen schüttelt Bello seinen Kopf. Fritzi hat sich in der letzten Sekunde noch an Bellos Ohr festgehalten und baumelt jetzt wie ein Ohrring daran.
„Fritzi, was soll der Quatsch?“, mault Bello. „Ich dachte schon, ich hätte einen Floh am Ohr.“
„Hihi“, lacht Fritzi. „Hör zu…“ Und dann erzählt er ihm seine Pläne für die Silvesterparty. Natürlich erwähnt er auch die kleinen Mäuse und dass Bello ihnen nichts tun darf. Kurz darauf trottet Bello mit Fritzi auf dem Rücken in den Stall und der kräftige Hofhund beginnt, die Strohballen kreisförmig zusammenzuschieben. Die kleinen Mäuschen drücken kräftig mit an den Strohballen, auch wenn das nicht wirklich was bringt. Schon nach kurzer Zeit ist im hinteren Stallteil eine Tanzfläche entstanden.
„Jetzt fehlt noch die Deko und etwas zu Essen“, meint Lennart.
„Letztes Jahr hatte die Bauersfamilie doch das ganze Haus für die Silvesterparty dekoriert. Die Girlanden liegen bestimmt im Keller. Und im Haus finden wir bestimmt auch etwas zum Essen. Kommt mit!“ Fritzi rollt los zum Bauernhaus und durch die Katzenklappe ins Haus und die ganze kleine Mäuseschar folgt ihm. Nur Bello bleibt draußen auf dem Hof. Er passt schließlich nicht durch die Klappe.
Im Haus ist es stockdunkel. Aber da die Mäuse und auch Fritzi im Dunkeln recht gut sehen können, finden sie sich schnell zurecht. Fritzi hat vorgeschlagen, im Keller nach den Girlanden zu suchen. Und tatsächlich, in einer großen Kiste sind sie fündig geworden. Dort liegen vier bunte Girlanden. Sie sind gerade dabei, die Girlanden aus dem Karton zu zerren, als hinter ihnen die Kellertür zufällt.
„Was war das?“, fragt Mimi erschrocken.
„Keine Ahnung“, wundert sich auch Fritzi. Hier im Haus ist doch gar kein Wind.
„Ihr gemeinen Diebe“, raunt es jetzt aus einer dunklen Ecke. „Jetzt habe ich euch! Einfach hier die Bauersfamilie beklauen! Nicht mit mir! Ich passe auf und sorge für Ordnung!“ Die Stimme nähert sich immer mehr den Mäuschen und dem Bommeltier. Ängstlich rücken die Mäuschen zusammen und verstecken sich hinter Fritzi. Der wiederum hat aber nun auch Angst und schlottert vor sich hin.
Der Schatten kommt immer näher. Fritzi kneift die Augen zusammen um in der Dunkelheit besser sehen zu können. Und dann erkennt er, wer vor ihnen steht!
„Mauzi“, ruft er erleichtert. „Lass den Quatsch! Ich bin’s, Fritzi, mit meinen neuen Freunden, den Mäuschen.“
Der Schatten bleibt stehen. Dann schleicht er noch ein Stück näher und ruft dann freudig: „Fritzi, Kumpel, was machst du hier? Ich dachte, ihr wärt Einbrecher!“
Alle fangen an zu lachen und Fritzi erklärt Kater Mauzi, warum sie die Girlanden aus dem Keller holen. Kater Mauzi ist von der Party-Idee begeistert und hilft nun, die Girlanden aus dem Keller, durch das Haus und über den Hof in den Stall zu ziehen. Wenn das einer sehen würde. Über den Hof wandern vier bunte Girlanden, gezogen von einem Bommeltier und einer Katze. Die kleinen Mäuschen helfen natürlich auch fleißig mit, man kann die kleinen Tiere unter den Girlanden nur nicht erkennen.
Im Stall werden die Girlanden kunstvoll auf den Strohballen dekoriert. Wie schön das aussieht!
„Jetzt holen wir noch etwas zu essen!“, ruft Fritzi und alle stürmen noch einmal ins Haus. Sie holen trockenes Brot, ein paar Möhren, Äpfel, Käse und einige Stengel von den Kräutern von der Fensterbank aus dem Haus und schleppen auch dies in den Stall. Bello hilft fleißig mit und versucht immer wieder, ein Stück Käse zu naschen, aber Fritzi passt gut auf den Käse auf. Den gibt es erst, wenn die Party gestartet ist.
Nachdem auch das Essen auf den Strohballen verteilt ist, verkündet Fritzi feierlich: „Und jetzt geht’s los! Partytime!“ Er springt auf das Radio, schaltet es an und dreht dann den Lautstärkeregler auf volle Stärke. Laute Partymusik dringt durch den Stall. Erschrocken öffnen die Kühe, Hühner, Schweine und sonstigen Tiere ihre Augen. Bisher hatten sie von dem Trubel im hinteren Teil des Stalls nicht mitbekommen. Verwundert schauen sie jetzt auf Fritzi, die Mäusekinder, Bello und den Kater, die wild zwischen den Strohballen zu der Musik tanzen. Als erstes löst sich der Hahn Felix aus seiner Schlafensstarre. Kurz betrachtet er die tanzende Meute von einem Strohballen aus und dann stürzt er sich auch ins Getümmel und tanzt eifrig mit. Nach und nach gesellen sich immer mehr Tiere zu den Tanzenden. Es wird gelacht, gequatscht und von dem leckeren Essen genascht. Hofhund Bello darf jetzt auch endlich sein Stück Käse haben. Die Party ist gerade in vollem Gang, als es lautstark gegen die Stalltür bollert. Erschrocken bleiben alle Tiere stehen.
„Was war das?“, ruft Lennart ängstlich. Es bollert nochmal gegen die Tür.
„Ich gehe nachschauen“, erklärt Hofhund Bello mutig. Er geht zur Stalltür und öffnet sie ein Stück. Vor ihm ragen acht große Beine in die Luft. Er legt seinen Kopf in den Nacken, um erkennen zu können, wer zu den Beinen gehört. Es sind zwei riesige Kaltblutpferde!
„Äh, entschuldigt die Störung“, fängt das eine Pferd an zu sprechen. „Wir kommen von einem Hof aus der Nachbarschaft und sind auf der Suche nach einer Silvetserparty, bei der wir mitfeiern können. Bei uns ist nichts los. Und dann haben wir hier die Musik gehört. Können wir reinkommen? Wir haben auch einen Glücksbringer fürs neue Jahr mitgebracht.“ Das andere Pferd hat ein Hufeisen im Maul und streckt es Bello entgegen. Der nimmt den Glücksbringer lächelnd entgegen und sagt: „Klar kommt rein!“ Und so kommt es, dass die Tiere im Stall das neue Jahr mit etwas wunderschönem starten: Sie haben neue Freunde gefunden, 14 Mäuschen und zwei große Pferde. Kann ein Jahr schöner starten?