Kinder-Podcast 002: Der kleine Buschibau Band 1 – Der kleine Buschibau wird Abenteurer (Kapitel 3+4+5)

Freitextkatze MamablogGeschichten und Hörspiele für Kinder - Der kleine Buschibau wird Abenteurer

002: Hallo und schön, dass du weiterlesen möchtest! Hat dir der Anfang vom kleinen Buschibau gefallen? Dann kannst du hier lesen, wie es weitergeht. Der kleine Theo erlebt noch viele spannende Dinge und findet auch einen neuen Freund, bevor er wieder wohlbehalten zurück zu Mama-  und Papa-Buschibau in den Vulkan kehrt. Am Ende dieses Blogbeitrags endet der erste Band vom kleinen Buschibau. Aber keine Sorge, schon im nächsten Beitrag geht es weiter. Da startet Band 2 über den kleinen Buschibau Theo!

Und jetzt kuschel dich schnell in dein Bett oder such dir ein gemütliches Plätzchen und lausche, wie es weitergeht. 

Deine Kerstin

 

Band 1

Der kleine Buschibau wird Abenteurer

Kapitel 3 – Der Weg ins Dorf

Wie ein Kugelblitz schießt der kleine Buschibau über das Geröll dahin und prallt am Fuße des Vulkans auf einen Stein, der wie eine Rampe geformt ist. Theo fliegt in hohem Bogen durch die Luft und landet > plumps < im umgeschlagenen Hosenbein des Professors. Der merkt das überhaupt nicht, denn ein Kinder-Buschibau ist nur so groß wie eine Baby-Maus! Klitzeklein!

Nachdem sich Theo von dem ersten Schreck erholt hat, späht er vorsichtig über den Rand des Hosenumschlags. Der Professor ist gerade stehengeblieben und sucht mit dem Fernglas den Vulkan ab. „Da ist nichts mehr, das muss eine Lichtreflektion (eine Reflektion ist eine Spiegelung) gewesen sein. Lass uns zurück zum Hotel gehen!“, sagt er enttäuscht zu Clara. Mit einem Ruck dreht sich der Professor um und marschiert Richtung Dorf. Durch den Ruck plumpst Theo zurück ins umgeschlagene Hosenbein. Er wird bei jedem Schritt hin und her geschleudert und ihm wird sogar ein bisschen schlecht davon, obwohl er ja einen wackelnden Boden gewohnt ist, wenn der Vulkan rumort. Neben ihm geht Clara, die ihrem Papa gerade etwas über ihre Lieblingstiere, die Hunde, erzählt. Der kleine Buschibau kann Clara gut verstehen. Clara spricht Italienisch, eine der Hauptsprachen, die man in Italien spricht. Da der kleine Buschibau wie Clara auch in Italien lebt, oder besser gesagt in einem italienischen Vulkan, spricht er auch italienisch mit dem typischen Buschibau-Dialekt. Das bedeutet, er kann die Buschibaus aus der ganzen Welt verstehen, weil sie zwar alle die eigene Landessprache sprechen, aber mit dem Buschibau-Dialekt.

Der Satz „Woher kommst du?“ klingt im Buschibau-Dialekt folgendermaßen:

Wohergrunzel kommstranunzel dukrawu?

Im Buschibau-Dialekt werden also einfach Wörter aus der Buschibau-Sprache an die normale Landessprache rangehängt.

Weil Theo dadurch Clara gut versteht, lauscht er ihr ganz gespannt. Er ist sehr erstaunt darüber, dass Clara auch Hunde kennt, wo die doch höchstens 1 cm groß sind! Der kleine Buschibau denkt natürlich, dass alle Hunde nur 1 cm groß sind, so groß wie sein Wauwau in der Wohnhöhle. Er ahnt ja nicht, dass Hunde eigentlich riesengroß sind! Und er ahnt auch nicht, dass er bald Bekanntschaft mit einem machen wird!

Als es schon langsam dämmrig wird, erreichen der Professor und Clara ihr Hotel und gehen in ihr Zimmer. Müde zieht sich der Botaniker seine Hose aus und hängt sie über den Stuhl. Dann ziehen Clara und er ihre Schlafanzüge an und gehen ins Bett.

Kapitel 4 – Im Hotel

Leises Schnarchen klingt von dem Bett des Professors rüber zum kleinen Buschibau. Fast fallen Theo auch vor Müdigkeit seine kleinen, steinfarbenen Äuglein zu. Allerdings muss er immer noch dringend Pippi! Du erinnerst dich bestimmt noch, dass er eigentlich nach Onkel Erwin aufs Klo wollte, aber dann ja das Abenteuer seinen Lauf genommen hat. So richtig nach Abenteuer ist dem kleinen Buschibau auch nicht mehr zumute. Seine Nase hat schon fast wieder die normale Farbe steingrau angenommen. Ein Zeichen dafür, dass er jetzt eigentlich nach Hause sollte, aber wie soll er da nur hinkommen? Ersteinmal muss er sich aber eine Toilette suchen!

Leise klettert Theo aus dem Hosenbein und schaut sich im Hotelzimmer um. Das sieht aber alles komisch aus! Das Zimmer ist eckig, der Tisch und der Stuhl sind eckig und auch das Bett ist eckig. In einer Buschibauwohnhöhle hingegen ist alles rund: Die Höhle selber hat eine kuppelförmige Decke, der Tisch ist ein großer, runder Stein mit einer flachen Oberfläche und die Stühle sind etwas kleinere, runde Steine. Selbst das Bett ist ein runder, glattgeschmirgelter und oben flacher Stein, der sich angenehm anfühlt. Wenn einem Buschibau kalt ist, legt er einfach einen glühenden Stein unter sein Bett, der seinen Bettstein erwärmt. So fühlt es sich an, als schliefe man auf einer Wärmflasche.

Als sich der kleine Buschibau so umsieht, entdeckt er außer der Tür noch eine zweite Öffnung. Theo weiß nicht, dass das ein Fenster ist, denn Wohnhöhlen haben keine Fenster. Die einzige Öffnung, die eine Wohnhöhle außer den Türen hat, ist die Kloschüssel. Also geht Theo davon aus, dass das weit geöffnete Hotelzimmerfenster eine Toilette sein muss. Aber wie soll er da hoch kommen? Wie du ja schon weißt, können Buschibaus nicht gut klettern, aber sie können sehr gut graben! Und so ein Mauerstein von einem Haus ist für einen Buschibau auch nicht sonderlich hart.

Taps, taps, taps, schon ist Theo neben dem geöffneten Fenster angekommen und fängt an zu graben. Er muss dabei sehr leise sein, damit Clara und ihr Papa nicht aufwachen! „Hrrrrrr“, hört er auf einmal ganz laut, aber es ist nur der Professor, der einen tiefen Schnarcher getan hat.

Endlich endet der Gang am Fensterbrett und erleichtert hockt sich Theo aufs Fensterbrett, so dass sein Po über dem Abgrund hängt, und macht endlich Pippi!

He, was soll das?“, ertönt es plötzlich unter ihm. Erschrocken schaut der kleine Buschibau in die Tiefe. Eine sprechende Kloschüssel hat er noch nie erlebt! Draußen ist es stockdunkel, aber da Buschibaus ja in dunklen Vulkanen wohnen, können sie bei Dunkelheit gut sehen. Unter dem kleinen Buschibau steht ein Monster von Wauwau! Für uns Menschen allerdings eher ein kleiner Mischlingshund, für Theo aber ein Riesenhund! „Warum pinkelst du mir auf den Kopf?“, bellt der Mischling Theo an. „Äh, tut mir leid“, antwortet  Theo. „Aber warum stellst du dich auch unter die Kloschüssel?“

„Was bist du denn für einer, dass du ein Fenster nicht von einer Kloschüssel unterscheiden kannst? Ein Fenster ist zum Rausschauen. Gibt es das bei euch etwa nicht?“

Nein“, der kleine Buschibau klingt, als hätte er Heimweh. „In unseren Wohnhöhlen gibt es keine Fenster. Weißt du, ich wohne in einem Vulkan. Ich würde auch jetzt gerne wieder nach Hause, aber ich weiß nicht, wie ich da hinkommen soll.“

Erstaunt blickt der Hund Theo an. „In einem Vulkan? In dem gleich neben dem Dorf? Man o man, dass ich so etwas mal erlebe! Hüpf mal runter auf mein Fell, dann bringe ich dich hin.“

Das Hotelzimmer liegt glücklicherweise nur im 1. Stock, aber für so einen kleinen Buschibau ist das ganz schön hoch. Mutig schließt Theo seine Augen und springt! Einen Moment lang segelt er wie ein Käfer durch die Luft, dann landet er weich auf dem Fell des Hundes, das genau die gleiche Farbe hat wie das Fell von Theo. „Ich heiße übrigens Waldi“, brummt der Hund. „Und ich heiße Theo und bin ein Buschibau!“

„Na gut Theo, dann wollen wir mal“, sagt Waldi und zockelt los. Von Waldis Rücken aus kann Theo viel besser sehen als aus dem Hosenbein von dem Professor. Und da Theo die selbe graue Farbe hat wie Waldi, kann man ihn auch gar nicht erkennen.

„Oh“, staunt er, als er all die bunten Laden- und Restaurantfenster erblickt. Seine Nase färbt sich schon langsam wieder grün, so aufregend findet er alles. Schnell vergräbt Theo seine Nase im Fell von Waldi, damit er nicht wieder entdeckt wird. Und als er so schön eingekuschelt im Fell liegt, fallen ihm die Äuglein zu.

Kapitel 5 – Zu Hause

Wauwau“, klingt es an die Ohren des kleinen Buschibaus. Verschlafen öffnet er die Augen und sieht vor sich seinen Heimatvulkan! „Juhu, ich bin wieder zu Hause“, ruft Theo begeistert und führt einen Freudentanz auf dem Rücken von Waldi auf. „Aua, lass das!“, knurrt der Mischling. Buschibaus können mit ihren kurzen Beinchen nämlich nicht sehr elegant tanzen, sondern stampfen eher auf der Stelle. Für Waldi fühlt sich das an, als ob jemand auf seinem Rücken trommelt. „Hüpf runter, wir sind da“, bellt Waldi. Mit einem kleinen > hops < ist Theo auch schon vom Rücken gesprungen und stapft den Vulkan rauf. „He, warte!“, ruft Waldi ihm hinterher. „Geh da nicht hin, du verbrennst dir doch die Pfoten“.

„Hihi“, lacht Theo. „Ich habe doch feuerfeste Hornhaut, du etwa nicht?“

„Wau, nein, so etwas habe ich nicht. Ich drehe lieber um. Komm mich mal besuchen, wenn du wieder im Dorf bist!“

„Mache ich gerne“, ruft der kleine Buschibau. „Danke, dass du mich zurück gebracht hast!“ Mit einem lauten „Wauwau, gern geschehen“, rennt Waldi in der Dunkelheit schon zurück Richtung Dorf.

Jetzt muss der kleine Buschibau nur irgendwie zurück in den Vulkan gelangen, aber wie? Hast du schon eine Idee? Vulkane haben ja keine Fenster und Außentüren! Genau! Er muss zurück durch die kaputte Kloschüssel in die Wohnhöhle kriechen! Dafür muss Theo aber erst einmal den Vulkan hochklettern und das ist für so ein kleines Kerlchen gar nicht so einfach. Immer wieder rutscht er aus und rollt den Abhang wieder ein Stück hinab. Ein Glück kann er sich einrollen wie ein Igel und verletzt sich deshalb nicht! Die Abenteuerlust ist dem kleinen Buschibau allerdings erst mal vergangen. Sein Fell ist von Staub verklebt und es hat auch noch angefangen zu nieseln. Und wenn Buschibaus eins nicht mögen, dann ist das Regen, schließlich sind sie für ein Leben im Vulkan geschaffen.

Missmutig stapft Theo weiter, als er plötzlich Stimmen hört! Das klingt doch wie die Stimme seiner Mama Miriam! Sie scheint ganz schön aufgeregt zu sein! Die Stimme klingt durch die Kloschüssel nach draußen, es kann also nicht mehr weit bis nach Hause sein! Anscheinend wird der kleine Buschibau gesucht! Endlich sieht er über sich eine überdimensionale (also besonders große) Toilettenöffnung klaffen. Das muss die sein, die Onkel Erwin zerstört hat!

„Mama, Papa, hier bin ich!“, ruft Theo so laut er kann (also nicht sonderlich laut). Er muss ganz schön oft rufen, bis er endlich das Kläffen von seinem Hund Wauwau durch die Kloöffnung hört. “Was hast du denn, Wauwau? Im Badezimmer ist Theo nicht, da haben wir doch schon nachgesehen“, sagt Buschibau-Papa Bodo.

Papa, ich bin hier draußen“, schreit der kleine Buschibau noch einmal und endlich sieht er, wie ein Kopf durch die Kloschüssel gesteckt wird. „Da ist er, ich habe ihn gefunden“, erklingt Bodos Stimme erleichtert.

Nachdem Theo bei der Geburtstagsfeier seiner Mama nicht wieder in der Wohnhöhle erschienen war, hatten seine Eltern ihn im ganzen Vulkan gesucht. Sogar Onkel Erwin hatte bei der Suche mitgeholfen und du kannst dir vorstellen, wie anstrengend das für ihn war. Er ist jetzt über und über mit schwarzen Flecken übersät!

Papa Bodo ist schon losgelaufen, um ein Seil zu holen. Ein Ende des Seils wirft er durch die Kloschüssel zu Theo, das andere Ende bindet er Onkel Erwin um den Bauch. Mit lautem > hau ruck, hau ruck < zieht Onkel Erwin Theo zurück in die Wohnhöhle. Erleichtert nehmen ihn seine Eltern in die Arme. Dann erzählt Theo von seinen Erlebnissen. Er verschweigt dabei allerdings, dass ihm das Abenteuer auch irgendwie Spaß gemacht hat.

Nachdem Theo auf seinem warmen Bettstein eingeschlafen ist, kommen nochmal seine Eltern an sein Bett. Sie sind glücklich, dass er wieder da ist. Theo träumt gerade von seinen Erlebnissen im Dorf und seine Nase blinkt dabei immer mal wieder grün auf.

„Oh nein“, sagt Miriam zu ihrem Mann Bodo. „So eine grüne Nase hatte Uroma Grete, die Abenteurerin in unserer Familie, auch. Ich glaube, das war nicht Theos letztes Abenteuer!“ Sie sollte Recht behalten…