Kinder-Podcast 005: Der kleine Buschibau Band 3 – Der kleine Buschibau und die Haifischinsel (Kapitel 1+2+3)

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005: Hallo, bist du schon neugierig, was dich im 3. Band über den kleinen Buschibau Theo erwartet? Natürlich wieder ein Abenteuer! Diesmal geht es weit hinaus in die Welt und Theo trifft sogar einen entfernten Verwandten von ihm. Aber bis es soweit ist, muss er erst mal ein Abenteuer im Vulkan überstehen! 

Bevor es aber mit der Geschichte los geht, zeige ich dir hier noch ein Foto von einer Wespenspinne. Warum? Dafür hörst du dir am besten die Podcast-Episode 5 an. Entweder gleich hier unter dem Blogbeitrag mit dem Player oder du abonnierst meinen Podcast. Wie das geht, erfährst du hier.

Wespenspinne

Und jetzt geht es endlich los mit der Geschichte!

Deine Kerstin

 

Band 3

Der kleine Buschibau und die Haifischinsel

Kapitel 1 – Der Notruf

> Knister, knaster, rattatata < tönt es in der Abenteuerzentrale.

Was ist denn mit dem Funkgerät los?“, fragt der kleine Buschibau Theo seinen besten Freund Kunibert.

Keine Ahnung, das Geräusch habe ich auch noch nie gehört“, antwortet Kunibert. Kunibert und Theo sind Buschibau-Kinder. Sie wohnen in einem Vulkan in Italien. Theo ist Abenteurer und reist gerne in der Welt herum. Das ist sehr untypisch für einen Buschibau. Deshalb bleibt Kunibert am liebsten auch im Vulkan. Er hält aber mit Theo über das Funkgerät Kontakt, wenn Theo unterwegs ist. Kunibert und Theo sind ein Team. Theo ist der Abenteurer und Kunibert der Funker.

Hoffentlich ist es nicht kaputt!“ Kunibert starrt das Funkgerät an. Er bückt sich und schaut unter den Funktisch.

Guck mal, Theo. Hier ist ein Faxgerät. Und da ist eine Nachricht gekommen. Das war das komische Geräusch!“

Theo kriecht unter den Tisch. Tatsächlich! Da liegt ein Blatt Papier im Faxgerät. Auf dem Papier steht:

HILFE! HOLT MICH HIER RAUS! MEIN EINGANG VOM VULKAN IST EINGESTÜRZT! ICH WOHNE IM OZEAN! IM UNTERWASSERVULKAN GLEICH NEBEN DER HAIFISCHINSEL! EUER UNTERWASSERBUSCHIBAU BIMO

Kunibert, da braucht jemand unsere Hilfe. Ich muss sofort los!“ Theo ist aufgesprungen und will sich seinen rosa Abenteurerhelm mit Blümchen aufsetzen.

Jetzt warte doch mal. Wie willst du denn zum Unterwasservulkan kommen? Der ist doch unter Wasser. So tief kannst du nicht tauchen!“, hält ihn sein Freund zurück. Theo nimmt traurig den Helm wieder ab.

Du hast Recht. Ich kann Bimo nicht helfen.“

Klar kannst du ihm helfen! Du brauchst aber ein U-Boot! Damit kannst du unter Wasser tauchen.“

Ein U-Boot? Aber wo soll ich das herbekommen?“

Wir müssen eins bauen. Ich weiß aber nicht, wie das geht.“

Beide Buschibaus setzen sich enttäuscht auf den Boden der Abenteuerzentrale. Die Abenteuerzentrale ist ein geheimer Raum im Keller des Vulkans. Nur Theo und Kunibert wissen davon. Früher gehörte der Raum Theos Uroma Grete, die auch Abenteurerin war.

Ich habe eine Idee! Lass uns mal in die Kisten von Uroma Grete schauen. Vielleicht finden wir da eine Anleitung!“, ruft Theo plötzlich.

Beide Freunde springen auf. Sie gucken in jede Kiste. In der vierten findet Theo ein dickes Buch. Auf dem Buch steht:

> So baue ich ein Unterwasserboot <.

Zeig mal her.“ Kunibert reißt Theo das Buch aus der Hand.

Das ist aber schwierig. Wir brauchen Schraubendreher und ein Schweißgerät. Außerdem Metall, Glas und Schrauben. Hast du schon einmal mit einem Schweißgerät gearbeitet?“

Nein. Aber wir könnten ja den alten Gregor fragen“, schlägt Theo vor.

Das machen wir!“, ruft Kunibert begeistert und stürmt los.

Kapitel 2 – Der alte Gregor

Einige Minuten später stehen Theo und Kunibert außer Atem vor einer großen Holztür. Der alte Gregor hat seinen Bastelkeller ganz in der Nähe von der Abenteuerzentrale.

> Klopf, klopf < , klopfen beide Buschibaus an Gregors Kellertür.

Wer stört?“, grummelt es hinter der Tür.

Wir sind es. Theo und Kunibert“, antworten beide zaghaft.

Ach so, ihr Jungs seid das! Na dann kommt mal rein. Ich dachte schon, mein Nachbar klopft. Wisst ihr, der will, dass ich eine Verbindungstür zwischen unsere Wohnhöhlen baue. Das will ich aber gar nicht! Bei denen riecht es immer so nach alter Suppe“, erklärt Gregor sein Gegrummel.

Theo und Kunibert gehen in Gregors Bastelkeller. Überall steht Werkzeug herum. Mitten im Raum steht eine große Steinskulptur.

Die baue ich für meine Frau zum Geburtstag. Eine Skulptur aus Stein, die aussieht wie sie“, erklärt Gregor stolz.

Oh, die ist wirklich sehr schön“, meint Theo. Dann platzt er heraus: „Gregor, kannst du uns helfen, ein U-Boot zu bauen?“

Gregor guckt Theo erstaunt an. Dann lacht er los: „Ach so, du meinst zum Spielen! Klar kann ich das!“

Theo und Kunibert schauen sich an.

Klar, zum Spielen!“, flunkert Theo. „Aber es soll so echt wie möglich sein.“ Er will bloß nicht verraten, dass sie wirklich damit tauchen wollen. Sonst hält Gregor sie noch davon ab.

Kunibert reicht Gregor das Buch. „So soll es aussehen!“

Gregor blättert die Anleitung durch.

Kinder, so geht das nicht. Diese Materialien habe ich nicht. Man braucht dafür eine Glasscheibe und rostfreie Schrauben. Die gibt es nur auf dem Schrottplatz von Sina Einauge.“

Sina Einauge?“ Entsetzt sehen sich Theo und Kunibert an.

Tief im südlichsten Zipfel des Vulkans liegt ein Schrottplatz. Er gehört einer Buschibau-Frau, die nur ein Auge hat. Sina Einauge! Angeblich verlor sie das andere Auge bei einem Kampf mit einer Schlange. Die Schlange hat den Kampf wohl nicht überlebt.

Gibt es denn keine andere Möglichkeit? Vielleicht besitzt noch jemand anderes Glas und Schrauben?“, fragt Kunibert hoffnungsvoll.

Nein, glaubt mir, Jungs. Wozu braucht ein Buschibau Glas und rostfreie Schrauben? So etwas seltenes gibt es nur bei Sina Einauge. Aber das wird ja nur ein Spielzeug-U-Boot. Dann brauchen wir kein Glas und keine rostfreien Schrauben. Schaut euch in meinem Keller um. Ihr könnt alles benutzen, was ihr findet.“

Ach Gregor“, stammelt Theo herum. „Wir können doch mal zum Schrottplatz hingehen. Bitte!“

Nein. Erstens ist er viel zu weit weg und zweitens habe ich keine Lust, mich erschrecken zu lassen“, lehnt Gregor ab.

Wieso denn erschrecken lassen?“, wundert sich Theo.

Na jeder weiß doch, dass Sina ihre Kunden erst mal ordentlich erschreckt bevor sie Ihnen etwas verkauft. Und dann soll sie auch noch sehr unhöflich sein. Auf so etwas habe ich keine Lust!“

Das stört mich nicht! Schließlich bin ich Abenteurer!“, antwortet Theo. Er schnappt seinen besten Freund an der Hand und zieht ihn auf den Gang hinaus. Dann rennen beide los.

Jungs, jetzt wartet doch mal! Lasst das lieber, es könnte gefährlich werden“, ruft der alte Gregor den Buschibau-Kindern noch hinterher. Aber die beiden sind schon nicht mehr zu sehen. 

Kapitel 3 – Sina Einauge

„Ich kann nicht mehr. Lass uns eine kurze Pause machen“, bittet Kunibert den kleinen Buschibau Theo. Sie sind jetzt schon zwei Stunden durch den Vulkan gelaufen. Hoch und runter und von links nach rechts. Kunibert hat schon einen ganz trockenen Hals vor Durst. Theo aber scheint gar nicht müde zu sein. Er ist wirklich ein geborener Abenteurer. Seine Nase ist auch schon wieder leuchtend grün. Ein Zeichen dafür, dass seine Abenteuerlust erwacht ist.
„Wir sind doch gleich da! Der Schrottplatz muss gleich hinter der Kurve liegen“, ermutigt Theo seinen Freund.
Als sie um die Kurve biegen, bleiben beide erschrocken stehen. Vor ihnen liegt eine riesige Höhle. Die Decke sieht unerreichbar aus. Mitten in der Höhle erhebt sich ein gewaltiger Berg aus Schrott. Vorsichtig schleichen die beiden Buschibaus Richtung Schrottberg.
„Uaahhhh, uahhh“, erklingt es hinter einer alten Schubkarre. Dann wackelt die Schubkarre und rutscht den Schrottberg hinab genau auf Theo und Kunibert zu.
„Vorsicht“, schreit Theo und wirft sich im letzten Moment gegen seinen Freund. Die Schubkarre knallt direkt neben ihnen auf den Boden.
„Buahh, uhhhh“, ertönt es jetzt ein Stück näher. Eine alte, schwielige Hand schiebt sich langsam hinter einem Schrottstück hervor.
„Theo, lass uns abhauen. Schnell!“, bittet Kunibert seinen Freund. Aber Theo bleibt gebannt auf dem Boden der Höhle sitzen. Jetzt erscheint ein zerzauster Körper hinter der Hand. Es ist Sina Einauge. Über einem Auge hat sie eine Augenklappe. Sie wackelt auf Theo und Kunibert zu. „Ahhh, uhhh“, ertönt es aus ihrem Mund, der voller gelber Zähne ist.
„Hör auf uns zu erschrecken! Ich bin Abenteurer und habe keine Angst“, ruft Theo ihr entgegen. Sina Einauge bleibt stehen.
„Wieso erschrecken? Ich wollte euch gerade Hallo sagen“, antwortet Sina Einauge verwundert. Dann ertönt wieder >Uahh, ahhh, uhhh< aus ihre Mund während sie sich Richtung Theo und Kunibert bewegt.
„Sei still“, schreit Kunibert panisch. Wieder bleibt Sina Einauge stehen.
„Ich kann nicht anders. Mir tun alle Knochen weh. Deshalb stöhne ich so“, erklärt Sina. Dabei starrt sie mit ihrem einen Auge unhöflich an Kunibert vorbei.
„Und warum guckst du uns nicht an?“, fragt Theo.
„Ich kann seit meiner Geburt nur auf einem Auge sehen. Und auch das gesunde Auge macht mir große Probleme“ erläutert Sina weiter.
„Wir dachten, du hättest beim Kampf mit einer Schlange dein Auge verloren“, sagen beide Buschibau-Kinder verwundert.
„Nein“, lacht die Schrotthändlerin. „Das haben sich die Leute nur ausgedacht. Es hat mich ja niemand gefragt was mit meinem Auge ist.“
„Oh“, staunen die beiden Freunde. „Und alle erzählen, dass du deine Kunden erschreckst. Dabei hast du nur Schmerzen.“
„Ja, das stimmt leider. Ich hoffe, die Schubkarre hat euch nicht verletzt. Sie ist mir aus der Hand gerutscht.“
„Nein, nichts passiert. Wir brauchen aber deine Hilfe“, antwortet Theo und holt die Anleitung für das U-Boot hervor.
Sina schaut sich die Bilder ganz genau an. „Das müsste ich alles da haben. Wartet mal einen Moment“, sagt sie und verschwindet mit der Schubkarre hinter dem Schrottberg. Grässliches Stöhnen schallt durch die ganze Höhle. Theo und Kunibert haben aber keine Angst. Sie wissen jetzt, dass Sina niemanden erschrecken will. Nach einiger Zeit kommt Sina mit der voll beladenen Schubkarre zurück. Sie hat tatsächlich Glas und rostfreie Schrauben gefunden!
„Super, vielen Dank“, freut sich Theo. „Dürfen wir uns die Schubkarre ausleihen? Wir bringen sie dir auch bestimmt zurück!“
„Klar! Dann viel Spaß beim Bau eures U-Boots!“, wünscht Sina.
Die beiden Freunde schnappen sich die Schubkarre und los geht es zurück zu Gregors Bastelkeller.